Geschichte Waizenkirchens

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Geographische Lage: Waizenkirchen liegt im Nordwesten Oberösterreichs im Hausruckviertel und ist die östlichste Gemeinde des Bezirkes Grieskirchen. Das Gemeindegebiet umfaßt 34,25 km² und liegt auf einer durchschnittlichen Seehöhe von 368 m. Die 3700 Einwohner verteilen sich auf den Markt und 54 Ortschaften.

Der Ortsname „Waizenkirchen“ stammt mit ziemlicher Sicherheit von „Wazzo“, einem Priester des Bistums Passau. Auch die Schreibweise „Watzo“ oder „Wacemann“ kommt in Urkunden vor. Der Priester dürfte der Erbauer des Gotteshauses gewesen sein, und so erhielt der Ort einfach den Namen der Kirche „eclesio de Wazzo“. Dieser Name scheint erstmals im Saalbuche des Klosters Reichersberg um 1150 auf. Weiters ist der Name „Walter von Wazzinkirchin“ im Schenkungsbuch von Garsten vom Jahre 1180 aufgetaucht.

Besiedelung: Die Erstbesiedelung hat voraussichtlich nach der bayrischen Landnahme im 7.- 8. Jahrhundert stattgefunden. Die Ansiedlungen erfolgten sippenweise (Einzelhof- und Hubensystem), und gegen Ende des 9. Jahrhunderts hat sich angeblich die Dorfbildung vollzogen. Die Mönche von St. Emmeran-Regensburg und Mondsee werden für die Durchführung der Besiedelung genannt, wobei sie nur zögernd erfolgte. Der Grund dafür waren die verheerenden Ungarneinfälle bis ins 10. Jahrhundert.

Gemeinde: Nachdem der Ort im Jahre 1592 zur Gänze abbrannte, verarmte die Bevölkerung immer mehr. Der Besitzer der Herrschaft Weidenholz , Achaz Georg von Losenstein, sprach bei Kaiser Rudolf II. vor und bat um Hilfe. Aufgrund dieser Fürsprache erhob Kaiser Rudolf II. am 11. Mai 1593 Waizenkirchen zum Markt. Im Jahre 1830 erhielt Waizenkirchen von der Hofkanzlei ein Privilegium zur Abhaltung eines Jahr- und Viehmarktes (Saumarkt). Der schon seit 1686 bekannte Saumarkt stützte sich zwar auf das Wochenmarkt-Privileg (Marktstatuten), war aber bisher nicht gesondert privilegiert. Durch ein Hofkanzleidekret vom 5. Juli 1838 wurde die Abhaltung eines Pferdemarktes in Waizenkirchen bewilligt. Die Konstituierung der Marktgemeinde erfolgte im Jahre 1849, gleichzeitig wurde ein Bezirksgericht und ein Steueramt eingerichtet. Beide Ämter wurden leider wieder aufgelassen.

Die Struktur der Gemeinde ist von der Landwirtschaft geprägt. Es gibt im Gemeindegebiet ca. 350 landwirtschaftliche Betriebe, die größtenteils als Nebenerwerbsbetriebe geführt werden. Mangels größerer Industrie- bzw. Gewerbebetriebe müssen viele Waizenkirchner Berufstätige – derzeit sind es 900 Personen - in andere Orte auspendeln, größtenteils nach Linz, Grieskirchen und Wels.

Infrastruktur Der Großteil (ungefähr 68) der bestehenden Industrie-, Gewerbe- und Handwerksbetriebe bietet höchstens 10 Arbeitnehmern einen Arbeitsplatz. Nur noch einige Betriebe in Waizenkirchen beschäftigen mehr als 10 Arbeitnehmer.

Verkehrslage Waizenkirchen liegt an der alten Heeresstraße von Passau nach Linz. Vor dem Bau der Nibelungenstraße, Fernstraße und Innkreisautobahn lag der Markt Waizenkirchen in zentraler Lage, was sich wirtschaftlich positiv ausgewirkt hatte. Da dies nicht mehr der Fall ist, wäre der Ausbau der B 129 für die Wirtschaft Waizenkirchens sehr wichtig. Neben Landes- und Bezirksstraßen gibt es in Waizenkirchen ca. 30 km Gemeindestraßen und ca. 100 km Ortschaftswege, wovon bis jetzt die Hälfte staubfrei gemacht wurde. Durch das Gemeindegebiet führt seit 18.12.1908 die Linzer Lokalbahn der Firma Stern & Hafferl, kurz LILO genannt. Die heutige Bahnstrecke führt von Linz nach Eferding über Waizenkirchen, Peuerbach und Neumarkt/H.